05.03.2020 Das Telefon klingelt.

Ich habe es geschafft, morgens klingelt das Handy, nachdem ich am Vorabend eine liebe Mail an die Dr.Lubos Klinik geschickt hatte um zu fragen wie der Bearbeitungsstand ist, ob die Unterlagen in Ordnung seien.

Ich habe ein OP Termin zur Geschlechtsangleichung. Freude und Stress bestimmen die nächsten Tage meine Gedanken. Ich bin noch nicht bereit mich entscheiden zu müssen ob OP ja oder nein. Es spricht genügend dagegen, am Allerersten mal das ich mich als Genderfluid bezeichne und nicht als rein oder hart transsexuell. Die Namensänderung bereuhe ich kein Stück, die war genau das was ich brauche um in dieser Gesellschaft unbehelligt leben zu können wie ich es mag. Doch habe ich keine Körperdystrophie, ich wünsche mit meinen Penis nicht weg. Ich mag ihn und wenn ich nicht so viel Testosteronblocker fressen würde, würde ich mit dem auch was anfangen können und hätte sowas wie eine Libido. Ich sehe überhaupt keinen Grund mir aus meinem Pimmel ne Höhle bauen zu lassen in meinen Unterleib die niemals auch nur so ähnlich sein wird wie eine echte Vagina. Es ist und bleibt nur eine Angleichung.

Nun und obwohl ich das alles weiß, gibt es keinen anderen Zeitpunkt in meinem Leben wo ich noch einmal die Chance zu dieser Op habe. Ich hab jetzt Zeit, ich bin jetzt arbeitslos und hätte im Anschluss an die OP zu Hause um mich mit meiner neuen Muschi zu beschäftigen und sie zu dehnen. Ich habe die Kostenzusage nur bekommen von der Krankenkasse weil sie die 5 Wochen Frist verstreichen ließ. Über den MDK würde ich die OP niemals bewilligt bekommen. Ohne vor Gericht zu gehen passiert da nix und ich habe weder die Kraft, noch die Zeit in Zukunft gegen den MDK vor Gericht zu ziehen.

Wenn ich die Op verschiebe und dann vielleicht mit 40 sicherer bin, muss ich alle medizischen Gutachten noch einmal anfertigen lassen. Ebenfalls habe ich dazu keine Kraft. Ich habe sie jetzt neben mir liegen und erfolgreich eingereicht. Ich weiß was es für ein Aufwand war diese zu bekommen, mit wieviel Terminen es verbunden war, mit wievielen überflüssigen Gesprächen mit Gutachtern und Ärzten. Nein nein nein. Ich höre von Freunden immer diesen gut gemeinten Rat es sein zu lassen, aber sie haben keine Ahnung was für ein Weg hinter mir liegt um genau an diesem jetzigen Punkt zu stehen. Jetzt oder nie und ich entscheide mich für jetzt.

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