
Mein persönlicher D-Day 😀
Nach über 90Tagen war es nun heute so weit, nach so viel Zeit der Ungewissheit, nach so viel Bangen und Hoffen er solle mich bitte nicht ablehnen, nach so vielen Zweifeln, strahle ich wie ein Honigkuchenpferd. 3 Monate liegen hinter mir. Ich dachte zeitweise nicht das ich es aushalte. Ich wollte aus meinem Leben fliehen, nicht mehr ich sein, nicht kämpfen müssen. Meiner Meinung nach kann man so etwas wahrscheinlich nur nachvollziehen wenn man es selbst betroffen ist. Ein Leben gelebt zu haben bis zu diesem Punkt mir so einer existenziellen Lüge, mir fehlen die Worte. Dann die Entscheidung nicht mehr so weitermachen zu wollen, doch warten zu müssen bis es ein „Fachmann“ bestätigt, als wenn er einen Hauch einer Ahnung hätte.
Seine Worte waren: „Sooo also wenn ich das richtig gelesen habe, soll am Ende nach ein paar Treffen hier mal ein positives Gutachten rauskommen, ich kann folgendes für sie tun, bei folgende Punkte müssen Sie noch tätig werden.“
Er erklärte mir, das wir uns in Abständen von 4 bis 6 Wochen sehen sollten, er mir bei diesen Gelegenheiten ein paar Fragen stellen würde und dann kommt am Ende auch das Gutachten heraus was ich mir wünsche. Ebenfall könne er mir immer als Fachmann zur Seite stehen wenn ich Fragen hätte. Was er jedoch nicht leisten könnte, ist eine begleitende Psychotherapie, oft als Alltagsbegleitung bezeichnet. Dafür fehle ihm einfach schlicht die Zeit. Er habe so viele Patienten, dass er sich nicht alleine für mich pro Sitzung 60Minuten Zeit nehmen könnte.
Es sei nun an mir, mein Team zu vergrößern, mir einen Therapeuten, Psychiater, Neurologen zu suchen, der die gebleitende Therapie mit mir macht. Leider ist es erfolderlich sich so einen Mensch anzulachen, wenn man mal später seine geschlechtsangleichende Op bewilligt bekommen will. Der MDK fragt nämlich später schlicht einfach nach, wie lange die begleitende Therapie schon durchgeführt wird.
Ich meine, es ist nicht schlecht während der Transition/ Verwandlung jemanden als Ansprechpartner zu haben, will das auch garnicht verteufeln. Aber ich für meinen Teil bin mir so sicher, ich habe nicht das Bedürfnis noch mehr Menschen immer wieder das selbe zu erzählen, noch mehr Termine in entfernten Städten wahrnehmen zu müssen.
Total glücklich erlebe ich im Anschluss einen tollen Tag in Nürnberg mit einem meiner besten Freunde. Ich laufe im Rock herum, wir feiern meinen Geburtstag nach. Wir hatten uns im Vorraus schon in Nürnberg verabredet, um mich auffangen zu können wenn der Termin nicht so ausginge wie erhofft, so aber ist alles prima, auch wenn ich ein wenig genervt bin, dass ich noch einen weiteren Therapeuten suchen muss, darauf habe ich ganz wenig Lust.
Mein nun erster Gutachter Dr. N. macht noch einen Folgetermin für August aus und sagt, ich sollte ihm doch bitte bis dahin einen Trans-Lebenslauf schreiben.














