Ein komplett überflüssiger Termin, außer das ich eine weitere Krankmeldung von meinem Psychiater erhalte, bringt mir dieser Termin nix. Die beiden fragen mich gemeinsam über meinen Wunsch aus die Ausbildung zum Gesundheits und Krankenpfleger zu machen. Ich dachte über diesen Punkt sind wir schon lange hinaus! Was hat die dumme Kuh denn die letzten 3 Monate getan? Na jedenfalls mir weder zugehört oder etwas dafür getan, stattdessen tun beide diesmal als Team so, als müsse man diesen Wunsch nochmal durchkauen, ob ich mir denn auch allen Fazetten bewusst wäre usw. Ich könnte kotzen. Für soviel mir entgegen gebrachtem Bullshit hab ich kein Verständnis. Die Sozialtherapeutin erzählt mir, sie hätte mit einer Frau von der Reha Stelle beim Arbeitsamt telefoniert, die sagte ihr, ich solle bitte alles über das Arbeitsamt beantragen. Nur so wäre eine Umschulung eventuell möglich. Keinen Hauch einer Entschuldigung das sie sich geirrt hat damals. Stattdessen hoffen das ich nix merke. Die muss ihre Patienten für vollkommen verblödet halten, nur redet sie mit jemanden mit Fachabi und 3 Ausbildungen, vielleicht bin ich depressiv, aber nicht dumm.
Herzstillstand, GRRRRRR. 🙁 Gut das ich das schon längst weiß und in die Wege geleitet habe. Wow was eine Arbeitsleistung, einer emotional instabile Person anlügen, hinhalten, nicht ernst nehmen, für dumm verkaufen und nach 3Monaten ihr sagen was sie längst weiß, top. So kann man auch Menschen in den Selbstmord treiben.
Ich besuche meine Eltern im Ruhrgebiet da ich eh arbeitslos bin und plane schon früh im Dezember zu ihnen zu fahren und bis nach Weihnachten zu bleiben. Doch vielleicht war es noch zu früh, ich zu aufgewühlt, zu instabil und aufgekratzt. Nicht das ich nicht schon lange weiß wie Schuld meine Eltern an meinen Problemen sind, an meiner scheiß Psyche und all dem warum ich so am A bin. Doch das laufende Jahr hat diese Erkenntnisse noch einmal an die Oberfläche geholt, auch durch den Klinikaufenthalt, den Gesprächen und Therapiestunden. Jedenfall bin ich mit der Hoffnung ins Ruhrgebiet gefahren, das schon alles gut gehn wird, ich genug Freiraum bekomme und einfach viel Zeit habe das Ruhrgebiet zu genießen.
Weit gefehlt, so unendlich weit, denn da habe ich wohl meine Eltern unterschätzt. Ultrakurz zusammengefasst kann man sagen das sie mir von Tag zu Tag immer mehr auf den Sack gingen und zwar verletztend auf den Sack gingen. Es wurde immer schwerer mich zurück zu ziehen und achtsam zu sein. Schon nach einer Woche spielte ich mit dem Gedanken wieder nach Hause zu fahren und Weihnachten nicht hier zu verbringen. Meine Gewissensbisse und mein Pflichtgefühl gegenüber meiner Mama hielt mich aber noch auf.
Am 18.12 ist dann bei einem Streit zwischen meinem Vater und mir die Situation komplett eskaliert, er hat mir Vorwürfe gemacht das sein Campingwagen geklaut worden ist und hat seinen ganzen Frust auf mich abgelassen. Ich brauche nicht erwähnen dass ich natürlich nichts dafür konnte. Der Camper wurde in der Nacht gestohlen und ich war eben nachts noch joggen. Seiner Meinung nach hätte ich Nachts ja merken müssen das er schon nimmer da stand. Ich wusste aber nichtmal wo er eigentlich geparkt war.
Jedenfalls dem Heulkrampf nahe bekam ich nurnoch ihm gegenüber raus, das ich sofort fahren werde wenn er noch ein einziges weiteres Wort sagen würde. Der Streit war damit unterbrochen, doch ich war so unendlich verletzt und aufgewühlt. Ich konnte das nicht so stehen lassen. Schon lange und spätestens in der Klinik habe ich mir geschworen dass mich niemals wieder jemand so behandeln würde wie meine Eltern es früher getan haben, und niemals wieder lass ich es denen durchgehen mich zu verletzen sodass ich weinen muss.
Eine Grenze war dermaßen überschritten, dass ich entschloss am nächsten Tag zu fahren. Meine beiden Eltern mussten arbeiten. Ich stieg morgens auf, packte all meine Sachen und wartete auf heißen Kohlen, im Grunde innerlich als Wrack darauf das meine Mutter von der Arbeit kommt. Ich wusste es würde sie absolut fertig machen wenn ich so kurz vor Weihnachten fahren würde, aber ich konnte in dieser Umgebung keinen weiteren Tag bleiben, es fühlte sich alles an wie bei seinem Peiniger zu chillen. Leider kam mein Vater zuerst nach Hause und war verdutzt das ich gepackt hatte, aber gleichzeitig hat er sich auch weiter wie ein Arschloch verhalten, sah mein Verhalten zu Fahren als unmöglich an, als wäre ich die Böse. Es hieß für mich, nochmal 2 Std auszuhalten auf dem Bett im alten Kinderzimmer. Die Haare hatte ich mir in der Nacht schwarz gefärbt, mir war danach. Endlich kam meine Mutter nach Hause und den Tränen nah sagte ich ihr, dass ich fahren werde und sie solle mal ihren Mann fragen warum das so wäre. Abschiede sind ja schon so ne mistige Sache, aber zu gehn im Wissen das man gehn muss aber die andere Person verletzen zu müssen, ganz prima Gefühl.
Irgendwie hab ichs geschafft und nach 300km Autofahrt bin ich auch so langsam runter gekommen. Nach 300km monotonem autofahren mit starrem Blick in Stille, merkte ich wie ich mich ein wenig entspannte und froh war es geschafft zu haben zu gehen. Nach weiteren 250km war ich wieder daheim. Erst am 1ten Weihnachtstag hab ich wieder mit meiner Mama telefoniert.
Mit der gekidnappten Schmetty unterwegs zum Landschaftspark Duisburg.Bitte holt mich hier jemand raus!
3Std lang Spritzgebäck am Fleischwolf gedreht, immer wieder Bleche belegt, gebacken, wie am Fließband. Das ging so auf den Rücken weil ich leicht vorgebeugt arbeiten musste. Die letzte Stunde hat mir aber meine Mama geholfen. Es war gleich das doppelte Rezept, also viel zu verarbeiten.
Hab dann in der Nacht Seroquel genommen um bisschen mehr Schlaf zu bekommen. Um 10Uhr morgens war ich komplett durchgeschwitzt. Ich frag mich was ich getan habe in der Nacht. Naja und die Hose war auch nass🙄. Danach hab ich noch bis 16Uhr weiter geschlafen.
Beim Backen gestern musste ich meine Handgelenksstulpen ausziehen und meine Mama hat die Ritzwunden dann natürlich gesehen. Sie meinte diese sähen aber noch nicht alt aus worauf ich antwortete, dass diese auch von letzter Nacht stammen. Darauf hat sie aber nicht mehr als gesäufst. Fand ich aber trotzdem gut, dass sie sie gesehen hat, weiß sie wenigstens dass nicht alles Friede freude Eierkuchen ist.
Heute ist Therapiemarathon, los gehts mit Dr.B in seiner Praxis.
Hach wenn die Sprechstundenhilfe immer Frau R. sagt, *schmilz*. Wenn sie wüsste wie viel mir das bedeutet. Soo den Dr.B hab ich hinter mir. War ein ganz ruhiges angenehmes Gespräch. Hat mich gelobt für meinen ausführlichen und ordentlichen Lebenslauf, dass ich so gut mitarbeite, das sähe er selten. Ihn seh ich im Februar dann wieder. Danach geht er einfach in Rente😱Aber ist so gütig und macht trotzdem das Gutachten für mich. Wir treffen uns dann einfach bei ihm zu Haus.
Geschafft, der Termin bei Dr.N ist auch vorbei.
Kurz gesagt, bei Dr.N lief es auch gut. Neue Überweisung zum Endokrinologen, Antrag für die Krankenkasse zur Logopädie und in den nächsten Tagen werde ich angerufen von dem Krankenhaus hier und wir regeln den Antrag auf Kostenübernahme für die Bartepilation.
Voll toll mensch. Nachher dann um den Termin kümmern bei dem anderen Endokrinologen. Dr.N ist einfach so kompetent für 3. Meine Namensänderung beantragen wir, sagt er, sobald ich mit den Hormonen gestartet bin. Dann hatten wir es so über die Logopädie die er für absolut sinnvoll hält. Meinte er, ein bisschen höher könnte ich ja schon sprechen scheinbar, ich hätte ihn auf dem Gang schließlich mit einem viel helleren Hai begrüßt. Da war ich ja bisschen verlegen.
Anfang des Jahres 2019 war ich bei meinem Gutachter 1 und habe mich bei ihm ausgeheult, dass mir der Endokrinologe in meiner Heimatstadt die Hormontherapie ein 2tes Mal verweigert hat. Der Gutachter 1 schlug sich nur mit der Hand auf die Stirn und konnte nicht verstehen warum dieser Endokrinologe so ein Honk ist. Er gab mir ein neue Überweisung mit zu einer Endokrinologin in München. Ebenfalls gab er mir ein kurzes Schreiben mit für die Endokrinologin, in dem nochmal dargelegt wird seit wann ich in Behandlung bin, das die Diagnose gesichert sei.
Ich rief in der Praxis an und bekam den Termin für die Woche drauf. 😀 Voll toll.
Ich also am 16.01.2019 nach München gefahren zu einer absolut lieben Ärztin. Bilderbuchlehrmäßig beschrieb sie mir die kommende Hormonbehandlung, klärte mich auf, löcherte mich mit ein paar Fragen. Im Anschluß wurde noch Blut abgenommen und ich bekam schon einmal Hormongel verschrieben, sollte jedoch auf ihren Anruf warten, bei dem sie mir nach Sichtung des Blutbildes die Therapie offiziell freigeben würde.
Über ein Jahr war es nun her das ich Abends auf meinem Hochbett gelegen hatte, geweint hatte, mich entschied etwas ändern zu müssen. Hach herje wenn mir damals jemand gesagt hätte, es würde noch ein Jahr dauern bis ich offiziell Hormone bekommen würde… ich weiß nicht ob ich jetzt noch hier wäre. Nun aber bin ich hier, mein Kopf spielt vollkommen verrückt. Ich renne in die nächste Apotheke, sie haben das Gel da, ich renne raus, schaue die 3 Packungen an, ich bin nurnoch ein Nervenbündel.
Eines der besten Tage meines Lebens, ich verbrachte den Tag noch in München und betrank mich bei herrlichem Wetter.
Ja wenn ich in München Termine habe, verbringe ich noch gerne im Anschluss den Tag dort und betrinke mich. Ich finds prima, die Stadt erkunden, shoppen oder einfach Menschen beobachten, ungesunde Dinge essen und Musik hören.