Der Psychiater weiß wohl auch nicht was er tut, ständig wechseln die Diagnosen. Zeigt nur das man im Grunde als Fachman für Psychologie und Psychiatrie auch nur so tut als hat man nen Plan. Heute hab ich mir mal die Anpassungsstörung, Transsexuallismus und Borderline gebucht. Cool plötzlich hab ich keine Depressionen mehr, das ging aber schnell. Hart lächerlich alles, war bestimmt eine Spontanheilung.
Nach dem Termin laufe ich noch von der Klinik aus in die Stadt. Man sieht mir mega an das ich Medikamente nehme, mein Gesicht sieht aus wie ein Michelinmännchen. Dabei nehm ich nur das Antidepressiva und Nachts das Neuroleptika zum Schlafen. Naja ich nehm auch noch Hormone aber ich wollte ja nur mal feststellen wie hässlich ich bin.
Plötzlich weiß die gute Frau von überhaupt nichts mehr, hat die vergangenen 5 Wochen für überhaupt nix genutzt. Ich kommen zu diesem Treffen in freudiger Erwartung die neusten Infos von ihr zu bekommen was die Beantragung einer Umschulung zum Gesundheits und Krankenpfleger angeht. Sie tut einfach auf dumm, tut so als hätten wir da nie drüber geredet und höre das zum ersten Mal. Was eine überflüssige Frau. Ich kann nicht damit umgehen wenn ich offensichtlich angelogen werden und auch nicht wenn man mich nicht ernst nimmt. Ich verfalle wieder depressiver Stimmung, mache Unsinn an meinen Armen.
Ich beschließe doch alles selbst in die Wege zu leiten, gehe zum Arbeitsamt, vereinbare einen Termin bzw werde von einer lieben Frau von der Beratungsstelle eingeladen. Sie gibt mir einige Formulare zum Ausfüllen mit, verspricht mein Anliegen zum medizinischen Dienst des Arbeitsamtes weiter zu leiten . Ich müsse warten von der zuständigen Stelle eingeladen zu werden wo ich mich dann einem Amtsarzt vorstellen müsse. Nur wenn dieser gutachterlich feststellt, das ich meinen alten Beruf nichtmehr ausüben kann, habe ich eine Chance eine Umschulung bezahlt zu bekommen, nochmal neu anfangen zu dürfen.
Ein rabenschwarzer Tag, ich kann dieser geballten Ladung Bullshit nicht standhalten, verletze mich wieder selbst. Fast 3 Monate Wartezeit, nur damit dieser Vollarsch mir sagt, ich solle bitte nicht glauben, ich käme einfach so in seine Praxis und würde Hormone bekommen.
Na für was denkt dieser Honk denn hab ich so lange gewartet?! Er ist irgenwie stehn geblieben in der Zeit, erklärt mir, dass bevor ich nicht ein Jahr in Psychotherapie gewesen sei, gäbe es keine Hormontherapie. In meinem Fall konkret bedeutete dies, ich solle im frühstens im Sommer 2019 wieder bei ihm vorstellig werden, faselt immer wieder etwas von gaaaanz sauberen Start, es hätten schon Patienten geklägt usw. Ich kommen mir vor wie im Zirkus, ich warte darauf das er den Scherz endlich auflöst, aber er meint alles ernst. Welcher Patient sollte ihn verklagen, weil er ihm auf Wunsch und bei gesicherter Diagnose Hormone verschreibt?Hört der sich noch selbst reden?
Jedenfalls würde ich heute nix von ihm bekommen, auch die Überweisung von meinem Gutachter 1/ Neurologen sei nicht ausreichend, er bräuchte da eine richtiges Diagnoseschreiben. Aber vor einem Jahr Alltagsbegleitung, praktisch sinnlosem Zeit verstreichen lassen, bewege er sich nicht.
Gegen Ende des Gespräches sagte er, wir könnten jedoch schon einmal einen Bluttest machen und auch den Humangenetiktest…. . Dieser Mensch ist nur noch zum Kopf schütteln, er will mir die Hormone frühstens in 9Monaten verschreiben, aber jetzt schon einmal einen kompletten Hormonstatus erheben. Seeeehr sinnvoll *Augenroll*
40Tage vor diesem Termin hatte ich meine eigene Hormontherapie komplett auf Null gefahren, ich wollte das sich meine Hormonspiegel normalisieren, das Blutbild plausibel ausfällt und kein Chaos bereithält. Gefallen hat mir dieser Gedanke, nix zu nehmen absolut nicht, ich hatte riesengroße Angst davor meine alte Sexualität käme zurück und meine zarten Erfolge, die ich durch meine eigene Hormontherapie erreicht hatte, gingen dann verloren. Zum heutigen Termin wurde mir also jeden Menge Blut abgenommen und teils an ein Speziallabor nach Ulm weitergeleitet. Gespannt auf meine ersten Blutwerte war ich natürlich wie verrückt. Im Anschluss an meinen Termin kaufte ich mir zum Trost ein neues Kuscheltier, konnte es wie erwähnt nicht sein lassen mich selbst zu verletzen, bestellte in 3 verschiedenen Online Shops neue Hormone. Ein Arsenal an Hormonen was ich mir selbst schwor bis zum Sankt Nimmerleinstag zu nehmen , bis mir jemand offiziel meine Hormone verschreiben würde die ich verdiene.
Öpp öpp ÖppDas ist Squishy mein neuer Robbenjunge, ich muss ihn ständig ein bisschen squeezen weil er so weich ist. Er beschwert sich dann bisschen aber ich kann damit nicht aufhören:-D
Ein komplett überflüssiger Termin, außer das ich eine weitere Krankmeldung von meinem Psychiater erhalte, bringt mir dieser Termin nix. Die beiden fragen mich gemeinsam über meinen Wunsch aus die Ausbildung zum Gesundheits und Krankenpfleger zu machen. Ich dachte über diesen Punkt sind wir schon lange hinaus! Was hat die dumme Kuh denn die letzten 3 Monate getan? Na jedenfalls mir weder zugehört oder etwas dafür getan, stattdessen tun beide diesmal als Team so, als müsse man diesen Wunsch nochmal durchkauen, ob ich mir denn auch allen Fazetten bewusst wäre usw. Ich könnte kotzen. Für soviel mir entgegen gebrachtem Bullshit hab ich kein Verständnis. Die Sozialtherapeutin erzählt mir, sie hätte mit einer Frau von der Reha Stelle beim Arbeitsamt telefoniert, die sagte ihr, ich solle bitte alles über das Arbeitsamt beantragen. Nur so wäre eine Umschulung eventuell möglich. Keinen Hauch einer Entschuldigung das sie sich geirrt hat damals. Stattdessen hoffen das ich nix merke. Die muss ihre Patienten für vollkommen verblödet halten, nur redet sie mit jemanden mit Fachabi und 3 Ausbildungen, vielleicht bin ich depressiv, aber nicht dumm.
Herzstillstand, GRRRRRR. 🙁 Gut das ich das schon längst weiß und in die Wege geleitet habe. Wow was eine Arbeitsleistung, einer emotional instabile Person anlügen, hinhalten, nicht ernst nehmen, für dumm verkaufen und nach 3Monaten ihr sagen was sie längst weiß, top. So kann man auch Menschen in den Selbstmord treiben.
Ich besuche meine Eltern im Ruhrgebiet da ich eh arbeitslos bin und plane schon früh im Dezember zu ihnen zu fahren und bis nach Weihnachten zu bleiben. Doch vielleicht war es noch zu früh, ich zu aufgewühlt, zu instabil und aufgekratzt. Nicht das ich nicht schon lange weiß wie Schuld meine Eltern an meinen Problemen sind, an meiner scheiß Psyche und all dem warum ich so am A bin. Doch das laufende Jahr hat diese Erkenntnisse noch einmal an die Oberfläche geholt, auch durch den Klinikaufenthalt, den Gesprächen und Therapiestunden. Jedenfall bin ich mit der Hoffnung ins Ruhrgebiet gefahren, das schon alles gut gehn wird, ich genug Freiraum bekomme und einfach viel Zeit habe das Ruhrgebiet zu genießen.
Weit gefehlt, so unendlich weit, denn da habe ich wohl meine Eltern unterschätzt. Ultrakurz zusammengefasst kann man sagen das sie mir von Tag zu Tag immer mehr auf den Sack gingen und zwar verletztend auf den Sack gingen. Es wurde immer schwerer mich zurück zu ziehen und achtsam zu sein. Schon nach einer Woche spielte ich mit dem Gedanken wieder nach Hause zu fahren und Weihnachten nicht hier zu verbringen. Meine Gewissensbisse und mein Pflichtgefühl gegenüber meiner Mama hielt mich aber noch auf.
Am 18.12 ist dann bei einem Streit zwischen meinem Vater und mir die Situation komplett eskaliert, er hat mir Vorwürfe gemacht das sein Campingwagen geklaut worden ist und hat seinen ganzen Frust auf mich abgelassen. Ich brauche nicht erwähnen dass ich natürlich nichts dafür konnte. Der Camper wurde in der Nacht gestohlen und ich war eben nachts noch joggen. Seiner Meinung nach hätte ich Nachts ja merken müssen das er schon nimmer da stand. Ich wusste aber nichtmal wo er eigentlich geparkt war.
Jedenfalls dem Heulkrampf nahe bekam ich nurnoch ihm gegenüber raus, das ich sofort fahren werde wenn er noch ein einziges weiteres Wort sagen würde. Der Streit war damit unterbrochen, doch ich war so unendlich verletzt und aufgewühlt. Ich konnte das nicht so stehen lassen. Schon lange und spätestens in der Klinik habe ich mir geschworen dass mich niemals wieder jemand so behandeln würde wie meine Eltern es früher getan haben, und niemals wieder lass ich es denen durchgehen mich zu verletzen sodass ich weinen muss.
Eine Grenze war dermaßen überschritten, dass ich entschloss am nächsten Tag zu fahren. Meine beiden Eltern mussten arbeiten. Ich stieg morgens auf, packte all meine Sachen und wartete auf heißen Kohlen, im Grunde innerlich als Wrack darauf das meine Mutter von der Arbeit kommt. Ich wusste es würde sie absolut fertig machen wenn ich so kurz vor Weihnachten fahren würde, aber ich konnte in dieser Umgebung keinen weiteren Tag bleiben, es fühlte sich alles an wie bei seinem Peiniger zu chillen. Leider kam mein Vater zuerst nach Hause und war verdutzt das ich gepackt hatte, aber gleichzeitig hat er sich auch weiter wie ein Arschloch verhalten, sah mein Verhalten zu Fahren als unmöglich an, als wäre ich die Böse. Es hieß für mich, nochmal 2 Std auszuhalten auf dem Bett im alten Kinderzimmer. Die Haare hatte ich mir in der Nacht schwarz gefärbt, mir war danach. Endlich kam meine Mutter nach Hause und den Tränen nah sagte ich ihr, dass ich fahren werde und sie solle mal ihren Mann fragen warum das so wäre. Abschiede sind ja schon so ne mistige Sache, aber zu gehn im Wissen das man gehn muss aber die andere Person verletzen zu müssen, ganz prima Gefühl.
Irgendwie hab ichs geschafft und nach 300km Autofahrt bin ich auch so langsam runter gekommen. Nach 300km monotonem autofahren mit starrem Blick in Stille, merkte ich wie ich mich ein wenig entspannte und froh war es geschafft zu haben zu gehen. Nach weiteren 250km war ich wieder daheim. Erst am 1ten Weihnachtstag hab ich wieder mit meiner Mama telefoniert.
Mit der gekidnappten Schmetty unterwegs zum Landschaftspark Duisburg.Bitte holt mich hier jemand raus!